Entführt, verängstigt, benutzt

London Keyes: Manhandled (57:56)
(rs) Dies ist ein ziemlich düsterer Entführungs-Clip. Ein Mann in Arzt-Kluft (Jordan Ash) schleift mühsam eine große, schwere Kiste über den Hausflur bis in seine Wohnung. Er prüft, ob ihn keiner dabei beobachtet hat, schließt die Wohnungstür von innen ab, zieht sich aus und öffnet die Kiste. Er holt eine geknebelte, zierliche Asiatin (London Keyes) heraus und gibt ihr zu verstehen, sie solle keine Angst haben und bloß nicht schreien. Meine Arbeitshypothese: Sie ist Patientin im Krankenhaus, er hat sie untersucht und ist seitdem besessen davon, ihren Körper zu besitzen. Er hat sie deshalb anästhesiert und dann heimlich in der Kiste aus dem Krankenhaus geschmuggelt. „Oh god, I’m sorry about this”, flüstert der Arzt seiner verängstigten Patientin ins Ohr, doch er muss es offenbar einfach tun.
   Damit endet dann auch seine Rücksichtnahme. Er löst ihren Knebel und befummelt sein widerwilliges Opfer, packt sie an den Haaren und am Hals, gibt ihr Ohrfeigen und klatscht auf ihre Brüste. Alles, was er dabei noch anhat, sind seine OP-Handschuhe. Im Zwielicht seines Apartments rammelt er das winselnd-jammernde Stück nun hart und rücksichtslos auf der Couch durch. Als er schließlich fertig mit ihr ist, spritzt er sein Sperma in einen seiner Latex-Handschuhe. Diesen stopft er seiner Beutebraut nun ins Maul und knebelt sie danach wieder fest mit einem Tuch. Dann stopft er sie zurück in die Kiste und verschließt diese. Wird er die Kiste samt Patientin wieder zurück ins Krankenhaus bringen, oder bewahrt er sich das gute Stück fürs nächste Mal auf?
   Eine beklemmend inszenierte, ungewöhnlich gut gespielte Szene aus dem Film „Belladonna: Manhandled 4“, die auch sehr ansprechend gefilmt wurde. Die Kamera spielt gut mit Schärfe und Unschärfe und dem Zwielicht im Zimmer. Der psychopathische Arzt wird von Jordan Ash immer noch normal genug gespielt, dass man sich mit etwas (kranker) Phantasie in die Szene einfühlen kann, und über London Keyes’ Performance schreibt Pornokritiker Don Houston zutreffend: „I know it was just acting but there was a chill running down my spine more than a few times, a testament to London’s acting abilities.”

(zuerst veröffentlicht am 16.03.2012 bei Nelly Porneaux)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen